Odin und die Tauffeste: Der Johannistag als doppeltes Datum
Am 24. Juni ist Johannistag. Ein schillerndes Datum – christlich und heidnisch zugleich.
Zur Sommersonnenwende, so glaubten die Germanen, steige Odin, der Göttervater, auf die Erde, um diese und ihre Ernten zu segnen. In vielen Regionen, etwa in Skandinavien und im Baltikum, wird das Mittsommerfest bis heute gefeiert. Auch in einigen Regionen Deutschlands, etwa im Oberharz, hat sich ein starkes Brauchtum herausgebildet.
Die Christen erinnert der Tag dagegen an die Geburt von Johannes dem Täufer. In der Bibel heißt es, er habe Jesus im Fluss Jordan getauft – und laut Lukas-Evangelium soll er sechs Monate älter als Jesus gewesen sein. Kaum ein kirchliches Datum steht so sehr in Verbindung mit der Taufe, deshalb feiern viele Kirchengemeinden verstärkt in der Zeit um Johanni Tauffeste. Und zwar oft so, wie es einst Johannes der Täufer tat: in der Natur, etwa an Flüssen oder Seen.
(EMA)