Rund 30 Jahre lang war sie eine „Institution“ in der Paul-Gerhardt-Gemeinde: „Biggi“ Brigitte Nietsch.
Was 1986 mit einer musikalischen Aufführung der Vogelhochzeit begann, wurde mit Aufführungen kleiner Singspiele wie dem Verlorenen Sohn, Peter und der Wolf, später dem Dschungelbuch, Mausekönig und Nussknacker, Momo und und und… zur Legende. Wie keine andere verstand Biggi es, Kinder und Jugendliche und auch Erwachsene zu motivieren und zu begeistern.
Anfang der 90er Jahre wurde dann der Zirkus Gerhardi gegründet und erstaunte über die Grenzen der Stadt hinweg mit den Kunststücken und Talenten der Kinder und Jugendlichen. Und wie viele von ihnen an wie vielen Freitagen, Wochenenden, Tante-Anni-Freizeiten und anderen Fahrten dabei waren, das lässt sich nicht mehr zählen. Genauso wenig, wie viele Meter Stoff Biggi in langen Nächten zu Kostümen verarbeitet hat oder wie viele Kilo Spaghetti und Pizza in all diesen Jahren im Jugendheim aufgegessen worden sind. Dass sie dann immer auch noch den ganzen Dreck weggeputzt hat – in diesem Fall als Angestellte der Gemeinde – das steht noch auf einem anderen Blatt.
Mit einem rauschenden Fest haben wir sie dann am 6. Januar 2012 in den Ruhestand verabschiedet. Was natürlich nicht bedeutete, dass sie danach die Hände in den Schoß legte. Immer noch haben viele Kinder von ihr das Flöten- und Gitarrenspiel erlernt und von ihrem Ideenreichtum profitiert.
In den letzten Jahren aber nahmen ihre Kräfte, von denen Gott ihr so überreich geschenkt hat, mehr und mehr ab. Am Wochenende vor Ostern hat Gott ihr Leben dann in seine Arme zurückgenommen.
Wir sind sehr traurig über diesen Abschied. Und gleichzeitig sehr, sehr dankbar für all das, was sie in der Paul-Gerhardt-Gemeinde so segensreich bewirkt hat! Mehr als einer Generation Kindern hat sie christlich geprägte Lebens-Werte mit auf den Weg gegeben. Wie keine andere hat sie ein Gespür dafür gehabt, was Kinder brauchen: Anerkennung und Förderung und dabei ganz große Freiheit und vor allem viel, viel Spaß! Und so hat sie auch ihren Glauben an einen lebendigen, freundlichen Gott weitergetragen.
Wir sind ihr von Herzen dankbar, dass sie das nicht nur ihren eigenen vier Kindern, sondern mehr als einer Generation Paul-Gerhardt-Kindern geschenkt hat. Dank darum nicht nur an sie, sondern auch an ihre – inzwischen ja längst erwachsenen – Kinder und an ihren Ehemann, dass sie das geteilt haben!
Wir haben in einem Gottesdienst am 3. April Abschied genommen. Und wir sagen: Danke, Biggi, für so viele Jahre Kraft und Liebe und Phantasie!
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